Warum Gut und Böse NICHT Teil des Yin-Yang-Konzeptes sind

Liebe Herzmenschen,

 

jeder kennt vermutlich das Yin-Yang-Prinzip aus der chinesischen Philosophie.
Es bedeutet vereinfacht gesagt:

 

„Wo Licht ist, braucht es auch Dunkelheit, um das Gleichgewicht zu erhalten.“

 

Gerade wir in den westlichen Kulturen haben - auch durch unsere Religion(en) -  gelernt, dass es Gut und Böse gibt. Das Gute bringen wir immer mit dem Licht in Verbindung und das Böse mit der Dunkelheit, deshalb kommen wir entsprechend zu dem Schluss: „Wo das Gute ist, braucht es auch das Böse, um das Gleichgewicht zu erhalten."

 

Was ist, wenn ich euch sage, dass das so NICHT stimmt und dass

  • das Gute nicht das Licht und
  • das Böse nicht die Dunkelheit repräsentiert?

 

Wir brauchen das Licht und die Wärme, weil sie uns Kraft und Energie geben und somit dafür sorgen, dass wir uns wohl fühlen. Zu viel Licht blendet uns jedoch und wir können nicht mehr richtig sehen und wenn es zu heiß ist, erleiden wir Verbrennungen oder unsere Energie wird uns entzogen und wir sind erschöpft. Für die Natur bedeutet es auf Dauer Trockenheit, wenn dann länger kein Regen kommt (zu viel Regen ist auch nicht gut, weil die Pflanzenwelt nur begrenzt Wasser aufnehmen kann).
 
Wir brauchen aber auch die Dunkelheit und die Kälte. Die Dunkelheit lässt uns zur Ruhe kommen, nimmt sie jedoch Überhand, werden wir depressiv und/oder sind verbittert und voller negativer Gedanken. Eine angenehme Kälte wirkt für uns erfrischend und belebend, wird es jedoch zu kalt, werden wir starr, unser Körper kann nicht mehr richtig arbeiten und wir verlieren an Kraft (so auch die Natur).
 
Das selbe Prinzip kann man auch auf menschliche Eigenschaften anwenden.
Viele von den spirituell denkenden Menschen streben nach Altruismus, also bedingungsloser Hilfsbereitschaft. Der Grundgedanke ist durchaus gut - bedingungslose Hilfe ohne Gegenleistung, doch wenn diese Hilfe einseitig wird, werden wir ausgenutzt und sind diejenigen, die viel Energie verlieren.
Deshalb ist es auch wichtig, gut auf sich selbst zu achten -> Selbstfürsorge.
 

Es gibt jedoch auch das genaue Gegenteil, den ausartenden Egoismus - man denkt nur mehr an sich selbst, nützt andere aus und/oder achtet gar nicht mehr darauf, wie es den Menschen in der Umgebung geht, somit entzieht man ihnen Energie oder überlässt sie ihrem Schicksal (hier bitte NICHT zu verwechseln mit gesunder Abgrenzung, man muss sich nicht mit jedem Menschen verbinden).
Extremformen dieser überhöhten Ich-Bezogenheit sind der Narzissmus, in dem man sich selbst als das Beste sieht, (oft) im Mittelpunkt stehen will und andere abwertet und die Egozentrik, wo man sich selbst als Zentrum der Welt sieht.

 

Was heißt das jetzt im Umkehrschluss?

 

Wie im ersten Absatz erwähnt, geht es beim Yin-Yang-Prinzip darum, das Gleichgewicht in der Natur/im Universum aufrecht zu erhalten, daher ist es sinnvoller zu sagen, dass alles, was dieses Gleichgewicht fördert, gut ist und alles, was dieses Gleichgewicht durcheinander bringt, böse oder schlecht ist.


Kleiner Funfact zum Schluss:

Ein weiterer Aspekt, der diese Sichtweise in gewisser Weise untermauert, liegt in der englischen Sprache, um genauer zu sein in den Wörtern "good" und "evil".

 

  • Im Wort „good“ steckt das Wort „god“, zu Deutsch Gott.
  • Das Wort „evil“ bedeutet rückwärts gelesen „(to) live“, man kann also sagen, dass das Böse die Umkehr des (erfüllenden) Lebens ist. Man beachte jedoch, dass der physische Tod (der Tod des Gefäßes der Seele) grundsätzlich ein natürlicher Prozess ist, ABER der psychische Tod, also der Verlust oder das künstliche Übermaß der Strahlkraft der Seele (z. B. bei grandiosen Narzissten) durch eine dauerhafte Disharmonie herbei geführt wird. Das Leben gerät außer Kontrolle.


Deswegen ist es auch nicht gut, wenn es jemandem „zu gut“ geht, wenn ein anderer im Gegenzug dafür immens leiden muss.



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